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15. Februar 2024
Redaktion
Das Branchenzentrum Ausbau und Fassade auf der FAF

Wenn die Gebäudehülle auf Energieeffizienztechnik trifft

Innovationen zum Anfassen aus dem Bereich der energetischen Gebäudesanierung zeigt das Kompetenzzentrum im Branchenzentrum Ausbau und Fassade auf der Messe FAF – Farbe, Ausbau & Fassade vom 23. bis 26.04.2024 in Köln. Weitere Themen am Stand sind u.a. die neue Nachwuchskampagne Mission Stuckateur (STKTR) und eine neue Internetplattform für Fassade und Raum.
Innovationen
Foto: Kompetenzzentrum Rutesheim
Auf der Farbe, Ausbau und Fassade wird das Kompetenzzentrum im Branchenzentrum Ausbau und Fassade vertreten sein.

Auf dem Stand 535 in Halle 7 wartet auf die Besucher*innen ein begehbares Modell, das die Schnittstellen der Gebäudehülle mit den Energieeffizienztechniken – am Fallbeispiel Altbausanierung – sehr praxisorientiert sichtbar macht. Wer das Modell betritt, macht vielleicht den ersten Schritt in hochinteressante neue Tätigkeitsfelder für Stuckateurbetriebe. Expertinnen und Experten des Kompetenzzentrums sind durchgehend am Stand und beantworten gerne alle Fragen.

Entlang am Lernpfad „Energetische Gebäudesanierung“

Für Aus- und Weiterbildungszwecke hat das Kompetenzzentrum den Lernpfad „Energetische Gebäudesanierung“ entwickelt, der alle Stationen einer Sanierung eines Bestandgebäudes umfasst. Die für den Stuckateur wesentlichen Techniken sind im begehbaren Modell funktionstüchtig integriert und werden nachfolgend kurz angerissen.

Schnellcheck Wärmepumpe – erst dämmen?

Bevor eine Wärmepumpe eingebaut wird, kann jeder Bauherr selbst einen Schnellcheck durchführen, um eine Wärmepumpe wirtschaftlich zu betreiben. Als Faustregel gilt: Energieverbrauch für Raumwärme in kWh (1 Liter Heizöl = 10 kWh) geteilt durch beheizte Wohnfläche. Bei einem Ergebnis kleiner als 80kWh/m² kann die Wärmepumpe eingebaut werden. Liegt der Wert zwischen 80 und 120 kWh/m² sollte nochmals geprüft werden. Bei einem Wert über 120kWh/m² sollte zunächst die Gebäudehülle gedämmt werden.

Montagerahmen bei Dämmung Gebäudehülle

Die Fassade stellt je nach Gebäudeform eine große Hüllfläche dar, die Wärmedämmung amortisiert sich bei einem schlechtem U-Wert sehr schnell. Um die Wärmebrücken beim Fenstereinbau so gering wie möglich zu halten, ist es ideal, das Fenster direkt in die Dämmebene zu setzen. Hierfür gibt es ein neues Systemfenster mit Montagerahmen und Fertigzarge. Diese Montageart ist nicht nur extrem wärmebrückenreduzierend – es kann der geringste pauschale Wärmebrückenzuschlag von 0,03 W/m² angesetzt werden – sondern ist als Fertigbauteil auch schnell auf der Baustelle montiert. Rollladen, Jalousie oder Raffstore, alles ist möglich.

Lüftungskonzept und Wärmerückgewinnung

Werden bei einem Gebäude mehr als ein Drittel der Fenster ausgetauscht oder die Dachdämmung erneuert, muss ein Lüftungskonzept berechnet werden. Mit dem Lüftungskonzept wird den Bauherren aufgezeigt, dass die natürliche Infiltration (Luft, die bei geschlossenen Fenstern ausgetauscht wird) durch die Modernisierung womöglich zu gering ist und ein Lüftungsgerät sinnvoll ist. Neben den dezentralen Lüftungssystemen, auch als Pull-Push-Lüfter bekannt, gibt es kleine Zentralanlagen, die dank Enthalpie-Wärmetauscher ohne Kondensatablauf in die abgehängte Decke oder eine Zwischenwand moniert werden können. Durch die Wärmerückgewinnung verbessert sich vor allem an kalten Tagen die Energiebilanz deutlich. Neben der Wärmerückgewinnung erhält man gefilterte und erwärmte Außenluft, um ein gesundes Raumklima zu schaffen.

Flächenheizsysteme, z.B. Heiz- und Kühldecken

Durch die niedrigen Vorlauftemperaturen, die Flächenheizsysteme erfordern, passen sie gut zur Arbeitsweise von Wärmepumpen. Wärmepumpen erreichen ihre höchste Effizienz bei niedrigen Temperaturunterschieden zwischen der gewonnenen Umweltwärme und der Heiztemperatur im Gebäude. Daher sind Flächenheizsysteme ideal für den Betrieb mit Wärmepumpen, da sie mit niedrigeren Vorlauftemperaturen arbeiten können. Nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer sind Kühldecken sehr komfortabel und bieten bei zunehmend wärmeren Temperaturen eine behagliche Wohn- und Schlaftemperatur.

Strom mit der Fassade erzeugen

Inzwischen ist klar, je mehr Strom mit einer eigenen PV-Anlage erzeugen werden kann, um so günstiger kann eine Wärmepumpe betrieben werden. Da im Winter die Sonner sehr tief steht, bieten senkrechte PV-Flächen einen höheren Ertrag als Dachanlagen. Mit fassadenintegrierten PV-Modulen lässt sich der Winterertrag deutlich steigern und durch einen fachmännischen Einbau kann auch eine moderne Fassadenoptik sichergestellt werden.

Weitere Top-Themen am Stand und im FAF-Forum

  • Raumklima – der Einfluss von Oberflächen und Energietechnik
  • Nachwuchs finden mit der neuen Kampagne Mission Stuckateur (STKTR)
  • Kunden finden mit der neuen Internetplattform Ratgeber Fassade und Raum
  • Unterstützung finden in der Community des Fachverbandes SAF
Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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