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31. August 2020
Redaktion

Putz in neuer Optik

Putzschichten erfüllen an der Fassadenoberfläche vielfältige Funktionen. Sie stellen die Schutzhülle des Gebäudes dar und beeinflussen zugleich die ästhetische Wirkung des Objektes. Dabei haben sich klassische Putzstrukturen in der Ausführung ebenso in der Dauerhaftigkeit bewährt, beispielsweise in Form eines Edelputzes in Kratzputzstruktur, welche die Oberfläche eines „echten Kratzputzes“ nachbildet.


Foto: Baumit

 

Beliebt sind ebenfalls Betoninterpretationen, die mit Putzmaterialen erstellt werden. Die Ausführung ist relativ leicht zu bewerkstelligen. Mit nachfolgenden Beschichtungen in einem betongrauen Farbton wird eine gut imitierte Fläche dargestellt.Es sind auch Tendenzen in der Strukturart erkennbar, die ganzflächig, als Auflockerung oder als Blickfang in Teilbereichen der Fassade aufgebracht werden. Die Oberflächengüte wird dabei in verschiedenen Richtungen dargestellt, beginnend von der Ausbildung einer ganz glatten Oberfläche bis hin zur Umsetzung einer groben Putzstruktur mit größerem Putzkorn. Das Erstellen von glatten Oberflächen bei großflächigen Anwendungen bedarf „übung“. Mit geeigneten Materialen und Ausführungsschritten sind jedoch auch im Außenbereich ebene und fugenlose Putzflächen herstellbar. Die Schwierigkeit ist bei der Anwendung auf einer größeren Fläche mit der Einhaltung einer genügenden Ebenheit gegeben. Um diese so gut wie möglich in  handwerklicher Machbarkeit umzusetzen, ist die Ausführung von mehreren Oberputzlagen empfehlenswert. Die erste Putzlage wird als Ebenheitslage in einem größeren Putzkorn aufgetragen. Nach Trocknung folgen für die Einhaltung einer größtmöglichen Ebenheit ein bis zwei Spachtellagen, welche je nach gewünschtem Endbild eingewaschen oder geschliffen werden.{pborder}
Es können auch „erhabene“ Oberflächen mit einem unterschiedlichen Flächenhöhenbild geschaffen werden. Die Flächen wirken in dieser Technik sehr lebendig. In der Ausführung wird das Putzmaterial in erhöhter Schichtdicke aufgetragen und mittels eingebrachten Kerbungen in das gewünschte Endbild eingewaschen. Zu beachten ist bei dieser Technik, dass jeder seine eigene Handschrift besitzt. Bei der Durchführung dieser Oberputzlage soll zur Bewahrung einer Gleichmäßigkeit der letzte Ausführungsgang von einer Person durchgeführt werden. Die Tiefenwirkung ist bei erhabenen Putzoberflächen gesteigert, Ein Kammzug, erstellt mit geführtem Dreieckwerkzeug, verleiht besonderen Charme.wenn diese mit einer Lasurtechnik, beziehungsweise einer Wischtechnik überarbeitet werden. Es ergibt eine anmutende Oberfläche, deren Wirkung mit der Strukturierung der Putzoberfläche, wie auch mit der Intensität der Wischtechnik gesteuert wird.

Alte Techniken neu interpretiert
Klassische Techniken aus der früheren Zeit sind wieder in Mode gekommen, beispielsweise werden häufig im Bereich der Erdgeschosse Kammzugtechniken angewandt. In der Variante „Kammzug oder Besenzug“ sind dabei Putzoberflächen in vielseitigen Prägungen darstellbar. In die frisch aufgebrachte Putzlage werden Rillen oder Querzüge mit einem geeigneten Arbeitsgerät eingebracht. Je nach Art des verwendeten Werkzeuges und des eingesetzten Putzmaterials wird die fertige Struktur gesteuert. Die Möglichkeit der dabei einsetzbaren Werkzeuge ist groß. Putzflächen, die mit einem Besen oder einem feinen Kamm durchzogen werden, zeigen eine feingliedrige Oberfläche. Das Nacharbeiten mit einer Zahntraufel oder mit eigens dafür erstellten zackigen Führungswerkzeugen zeigen eine geordnete, stringente Oberfläche. Ein interessantes Gesamtbild wird erzeugt, wenn in der Fläche unterschiedliche Oberflächenstrukturen vorliegen, zum Beispiel im Bereich um Fensteröffnungen, bei der Faschenumrandungen in feiner Putzstruktur abgesetzt werden. Gedanklich kann diese Umsetzung auch als Flächenabtrennung in verschiedenen Größen erfolgen. An einen Objekt in Dresden zeigt sich dieses Oberflächenspiel, bei welchem ein Wechsel von einer feinkörnigen Putzstruktur um die Fenster zu einer Kammzugtechnik in der Fläche vorliegt. Mit Licht- und Schattenspielen in der Fläche ist ein attraktives Erscheinungsbild der Putzfläche gegeben.

Ein Büroturm mit glatter Putzoberfläche zeigt die eindrucksvolle Bauweise des Turms. Fotos: Baumit

Holzoptik als Trend
Putzmaterialien mit andersgearteten Oberflächen zu immitieren, liegt im Trend. Oberputzlagen werden mit einem kleineren Putzkorn zu Holzoberflächen imitiert. In der Ausführung werden in die noch frische Putzfläche mit eigens dafür angefertigten Silikonmatrizen Holzstrukturen in die Oberfläche eingetragen. Eine nachfolgende Beschichtung mit halbdeckenden Anstrichstoffen in einem Holzfarbton vervollständigen das Bild.

Betoninterpretationen
Beliebt sind ebenfalls Betoninterpretationen, die mit -Putzmateriaien erstellt werden. Techniken dieser Art erlauben es, auf allen Fassadenaufbauten, die mit einer Putzlage versehen werden, zum Beispiel bei WDV-Systemen eine Betonhaptik zu erstellen. Es sind verschiedene Arten von Betonkopien möglich, von rau bis zu glatt geschalten mit Lunkereinschlüssen. Die Ausführung ist relativ leicht zu bewerkstelligen. Mit nachfolgenden Beschichtungen in einem betongrauen Farbton wird eine gut imitierte Fläche dargestellt.

Raus aus der Vergleichbarkeit
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten die Putzoberflächen interessant zu gestalten. Mit den bekannten Materialien lassen sich neue Strukturen entwickeln, die nach eigenen kreativen Einflüssen und Ideen erstellt werden können.  Markus Haberland, Produktmanager Baumit

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Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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