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12. März 2021
Redaktion

Umsatzzahlen der Baubranche: Im Plus trotz Pandemie

Nach Einschätzungen der Industriegewerkschaft Bauen-Argrar-Umwelt (IG BAU) hat das Bauhauptgewerbe im vergangen Jahr die Rekordumsätze der letzten Jahre nochmals deutlicher steigern können. Durch die hohe Nachfrage und den Überhang zahlreicher Baugenehmigungen liegen die Zahlen im Wohnungsbau im zweistelligen Bereich.


Umsatzzahlen
Foto: Pixabay

„Während viele Branchen stark unter den Lockdowns leiden, laufen die Arbeiten auf den Baustellen seit Beginn der Pandemie auf Hochtouren weiter“, sagt Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. „Der Bau zeigt sich weitgehend immun gegen die Krise und erweist sich als zentrale Stütze der Binnenkonjunktur. Nun muss es für die 850.000 Beschäftigten eine Anerkennung ihres Einsatzes unter erschwerten Bedingungen geben“, fordert Burckhardt. An diesem Mittwoch legt das Statistische Bundesamt die Umsatzzahlen der Branche für das zurückliegende Jahr vor. Die deutsche Industrie hatte laut der Behörde 2020 einen Produktionseinbruch von rund zehn Prozent verzeichnet.

Entschädigung der Wegezeit

In der im Mai beginnenden Tarifrunde werde sich die Gewerkschaft für ein „kräftiges Einkommensplus“ einsetzen. Außerdem müssten Bauarbeiter für die langen, meist unbezahlten Fahrten zu den Baustellen eine angemessene Entschädigung erhalten. Über eine tarifliche Regelung der sogenannten Wegezeiten verhandelt die IG BAU derzeit zusammen mit den Arbeitgebern in moderierten Spitzengesprächen unter Beteiligung des Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel. Eine Untersuchung des Pestel-Instituts im Auftrag der Gewerkschaft hatte ergeben, dass Bauarbeiter in Deutschland im Schnitt 64 Kilometer für die einfache Strecke zur Arbeit zurücklegen. In der repräsentativen Umfrage unter 4.800 Bau-Beschäftigten gab jeder Vierte an, mehr als eine Stunde zum Einsatzort unterwegs zu sein – plus Rückfahrt. Zum Vergleich: Unter allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern betrifft das nur fünf Prozent.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im vergangenen Jahr preisbereinigt zwar um 2,6 Prozent. Dieses leichte Minus gehe aber vor allem auf den Wirtschaftsbau zurück, da Firmen in der Krise mit Investitionen vorsichtiger seien, erklärt Burckhardt. Ein Umsatzplus im fünften Jahr in Folge dürfte im Baugewerbe zu erwarten sein. Dafür sei vor allem der boomende Wohnungsbau verantwortlich. Auch im Straßen- und Gleisbau sorgten Projekte der öffentlichen Hand für eine weiterhin stabile Auftragslage.

Quelle: IG BAU / Delia Roscher

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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