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26. Oktober 2020
Redaktion

Perfekte Handwerkskunst

Eine Auszeichnung gab es für eine historische Zinsvilla in Innsbruck. Deren neue Fassadengestaltung erhielt eine Nominierung für den Brillux Design Award in der Kategorie Wohnbauten. Die Firma Heidi Eisner Stuckrestauratorin und der Eigentümer, Immobilien Dr. Rhomberg & Partner, feierten dies im September 2019 auf der festlichen Wettbewerbsgala in Münster. Noch heute erinnert man sich mit Freude an die Arbeit.
Foto: Brillux
Eine Sanierung der Villa erfolgte durch ein Entfernen versalzener Putzstellen an den Nullflächen, das Blau sollte sich Einfügen. Foto: BrilluxEs gehört schon etwas dazu, sich in einem hochkarätigen Wettbewerb unter mehr als 700 Konkurrenten aus aller Welt in die Liste der 20 Besten einzuschreiben. Gelungen ist das mit einer Gründerzeitvilla in Innsbruck.
Sie wurde farbig so markant und gekonnt gegliedert, dass das Gebäude selbst und der ganze Straßenzug aufgewertet wird. So lobte die Jury des Brillux Design Awards und zeichnete mit dem Gebäude natürlich auch die Verantwortlichen dieser Gestaltung aus. Dabei gab es zahlreiche Herausforderungen. „Das Entfernen der versalzenen Putzstellen an den Nullflächen und an den architektonisch gegliederten Flächen. Sowie Entfernen der Versalzungen am Stuck ohne zu viel Originalsubstanz zu verletzen“, sagt Heidi Eisner. Ebenso das Reinigen der stark verschmutzten Fassade sowie Ergänzen der hochwertigen Stuckaturen in der Technik des freien Antrags. „Das Blau sollte sich in die umgrenzende sehr bunte Häuserzeile schön Einfügen“, sagt Eisner. Und zeigt Blick fürs Detail.
Das Haus  reiht sich in den Straßenzug ein. Foto: BrilluxDenn das braucht Sanierung. Die Arbeit am baukulturellen Erbe, vom Erhalt der Originalsubstanz bis zur denkmalgerechten Wiederherstellung verloren gegangener Elemente, ist für das Team der Firma Heidi Eisner Stuckrestauratorin aus Hall in Tirol Beruf und Berufung zugleich. Viel Sinn für Tradition, die gelungen auf Moderne trifft, hat auch das Unternehmen Dr. Rhomberg & Partner aus Tirol. Es ist aus einer Firma hervorgegangen, die bereits seit dem Jahr 1630 besteht. Heute liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten in Hausverwaltung und Facility Management sowie Immobilienbewertung, Vermietung und Verkauf. „Wir sind ein Frauenteam welches sich auf Antragstuck spezialisiert hat“, sagt Eisner. Und zeigt ihre Begeisterung. Die wunderbaren Stuckaturen sowie die Farbgebung – Nullflächen und architektonische Gliederung in blau – Stuckaturen im gebrochenen Weiß sind besonders. Einzigartig ist auch die Lage der Fassade. Eingegliedert in die sehr farbige architektonisch Häuserzeile, wo jedes Haus für seine Farbigkeit sowie für die schönen Stuckaturen an der Fassade bekannt ist. Das Haus steht in Saggen. Dem Villenviertel von Innsbruck. Ein 1886 erstellter Bebauungsplan sah den heutigen Villensaggen, eine offene Bebauung mit Gärten, mit einem Straßennetz in Form einer Mitra vor. Eine zweite Bebauungswelle setzte 1898 mit dem Blocksaggen, mehrgeschossige Häuserzeilen mit Innenhöfen ein. Architektonisch spiegelt der Saggen damit typisch die Kaiserzeit mit ihrem historischen Baustil wider. In dieser Zeit wurden auch von einem der größten Wohltäter Innsbrucks, Johann von Sieberer, ein Waisenhaus und Greisenasyl gestiftet.
 

Material wurde genau kalkuliert 
Besonders saniert wurde die Putzfläche an der Nullstelle der gegliederten Fassaden. Dazu wurde Hydraulkalk mit Beimengung verschiedener Sande welche sich in ihrer Sieblinie unterschieden mit Silikatfarbe von Brillux benutzt.
 
Ein Wettbewerb zur MotivationBesonders die Ornamente wurden herausgeputzt. Foto: Brillux
Der Brillux Design Award ist international ausgerichtet und vergleicht in sechs Wettbewerbssparten Gestaltungsleistungen an der Gebäudehülle und im Innenraum. Entscheidend für die Jury ist, wie gut das jeweilige Gestaltungskonzept die Kreativität der Idee mit hervorragender handwerklicher Umsetzung und höchster Nutzungsqualität zu kombinieren weiß. Deshalb ist der Wettbewerb auch ein Forum, das den Austausch zwischen allen an Architekturgestaltung Beteiligten fördert und so zu mehr Lebensqualität in der gebauten Umwelt beiträgt. Für den nächsten Brillux Design Award können noch bis zum 31.12.2020 Objekte eingereicht werden. Wolfram Hülscher 
 
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Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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