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1. Januar 2015
Redaktion

Mit Kalk gegen Schimmel

Sind Wände erst einmal mit Schimmel befallen, gestaltet sich die Renovierung meist aufwendig und teuer. Besser ist es, mit Kalkputzen wie Rotkalk gezielt vorzubeugen. Durch seine hohe Feuchteaufnahme dämpft der natürliche Kalkputz Feuchtespitzen in Innenräumen und ­bietet Schimmelpilzen aufgrund seiner dauerhaft hohen Alkalität keine Lebensgrundlage.


Foto: Knauf

Um der Schimmelpilzbildung im Innenbereich vorzubeugen, gilt es die notwendigen Lebensbedingungen der ­Mikroorganismen in Bezug auf Feuchte und Nährboden zu verhindern oder zu beseitigen. Die Feuchtegrenze, unterhalb derer kein Wachstum von Schimmelpilzen auf Materialien stattfindet, liegt bei zirka 70 Prozent relativer Feuchte an der Oberfläche. Mit zunehmendem Feuchtegehalt steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Schimmelpilzwachstum auftritt. Bei 80 Prozent relativer Feuchte an der Oberfläche sind die Wachstumsbedingungen für fast ­alle innenraumrelevanten Schimmelpilzarten erreicht. Bei noch höherer Oberflächenfeuchte können alle Schimmelpilzarten wachsen. Die Grafik [1] zeigt die Messung der relativen Luftfeuchtigkeit an der Wandoberfläche und der Raumluft in einem Schlafzimmer. Die rot markierten Feuchtespitzen an der Wandinnenoberfläche liegen bei über 80 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit. Dies bedeutet, dass Wachstums­bedingungen für alle innenraumrelevanten Schimmelpilzarten vorhanden sind. Nicht nur in Bädern und Schlafzimmern liegt die Luftfeuchte regelmäßig im höheren Bereich.

Stoßlüftung hat Grenzen
Allerdings sind die Empfehlungen, die erhöhte Feuchte in der Raumluft durch Stoßlüften auszutauschen, nicht immer einfach umzusetzen. Welcher Luft-wechsel aus innenraumhygienischen Gründen notwendig ist, wird unterschiedlich angegeben und schwankt zwischen 0,3 h-1 und 1,3 h-1. Das Ziel einer Stoßlüftung ist ein nahezu vollständiger Austausch der Raumluft bei gleichzeitig möglichst geringem ­Wärmeverlust. Geht es um die Zufuhr von Sauerstoff, ist eine Stoßlüftung sinnvoll. Soll allerdings auch die von den Bewohnern produzierte Feuchte abgeführt werden, ist ihre Wirksamkeit begrenzt. Da ein großer Teil der Feuchte – ähnlich wie bei Wärme – in der ­Gebäudehülle und im Mobiliar gespeichert ist, bleibt sie für die Stoßlüftung unerreichbar. Die Feuchteaustausch­prozesse sind deutlich langsamer als der Wärmeaustausch zwischen ­Raumluft und Gebäudehülle. Die Grafik [1] zeigt, dass unmittelbar nach der Stoßlüftung die Feuchtigkeit schnell wieder auf die Ausgleichsfeuchte ansteigt.

Dauerhaft hohe Alkalität
Es ist also vorteilhaft, wenn erhöhte Luftfeuchtigkeit im Baustoff schnell ­gespeichert und bei Bedarf auch schnell wieder an die Raumluft abgegeben werden kann. Das Knauf Rotkalk-­System ist dafür aufgrund seiner erhöhten Feuchteaufnahme geeignet. Allerdings bevorzugen Schimmelpilze nicht nur eine erhöhte Feuchtigkeit, sondern im Allgemeinen leicht saure Medien mit pH-Werten zwischen 4,5 und 6,5. Die Maximalwerte liegen bei einem pH-Wert von 8. [2] Um die Gefahr von Schimmelpilzbefall zu reduzieren ­(beziehungsweise zur Schimmelpilz­sanierung) eignen sich Kalkputze, sofern sie ausreichend hohe pH-Werte an der Bauteiloberfläche erzielen. Es ist ­bekannt, dass der pH-Wert im Lauf der Zeit durch die Carbonatisierung, unter Anwesenheit von Wasser und Kohlen­dioxid, abgebaut wird. Bei Kalkputzen ist dieser Vorgang erwünscht, da er den Festigkeitsanstieg bewirkt.

Alkalität bleibt erhalten
Wie dauerhaft bleibt der günstige pH-Wert an der Putzoberfläche und im Putz erhalten? Bei Untersuchungen am F.A. Finger-Institut in Weimar [3] ­wurden fünf Zyklen nachgestellt, die ­jeweils ein Jahr simulieren. Im Ausgangszustand wurde beim Rotkalk ein pH-Wert von fast 13 gemessen:
1. Bei der Simulation einer Wärmebrücke sank der pH-Wert nach fünf ­Zyklen (gleich fünf Jahre) an der Putz­oberfläche auf einen Wert von 9. Im Putzinneren (8 – 10 mm) lag der pH-Wert noch über 11.
2. Bei dauerhafter Durchfeuchtung ­reduzierte sich der pH-Wert im ­gesamten Putzquerschnitt auf zirka 9.
Die Simulationen zeigen also, dass Rotkalk seine Alkalität sowohl an der Ober-fläche als auch in der Putzschicht ­dauerhaft behält. Der an der Oberfläche vorhandene pH-Wert von > 8 bildet keine Grundlage für ein Schimmelpilz-wachstum.

Aufeinander abgestimmtes System
Die Komponenten des natürlichen Kalk-Putzsystems Rotkalk sind in Funktion, Verarbeitung und Gestaltung aufeinander abgestimmt. Ausgangs­stoffe für Rotkalk Grund und Rotkalk Fein sind Kalk als Bindemittel sowie das latent-hydraulische Bindemittel Ziegelmehl, das unter anderem den rötlich-braunen Farbton bewirkt.
Rotkalk Grund empfiehlt sich im Neubau; Rotkalk Fein für die Überarbeitung von bestehenden Altputzen im ­Innenbereich oder als Armiermörtel auf mineralischen Innendämmungen bei der Modernisierung. Zur Oberflächengestaltung können die auf das System abgestimmten Rotkalk-Oberputze aufgetragen werden. Die Varianten reichen von besonders glatten Oberflächen oder fein gefilzten Flächen bis hin zu rustikalen Oberflächengestaltungen.

Luftfilter an der Wand
Wer noch etwas Farbe ins Wohnzimmer bringen will, für den gibt es Rotkalk Farbe. Als hoch diffusionsoffene Silikatfarbe für den Erstanstrich oder die Renovierung erhält sie die Aufnahmefähigkeit von Rotkalk, die Regulierung der Raumluftfeuchte und den aktiven Schadstoffabbau. Zahl­reiche Unter­suchungen haben nachgewiesen, dass Rotkalk aktiv Schadstoffe wie Formaldehyd, Kohlenwasserstoffverbindungen, Stickstoff und VOCs (flüchtige organische Verbindungen) in der Raumluft abbaut und diese aktiv reinigt. Zusätzlich absorbiert Rotkalk störende Gerüche, die zum Beispiel beim Kochen entstehen. Rotkalk wirkt damit also nicht nur dauerhaft als Schimmelprävention, sondern auch wie ein Luftfilter in der Wand, der gesundes Wohnen durch ­seine natürlichen Eigenschaften unterstützt. Weitere Informationen unter: www.rotkalk.de.

Michael Burk, Marktmanagement ­
Putz-/Fassadensysteme, Knauf Gips KG

Quellen:
[1] Uwe Münzenberg, Tino Weithaas, Jörg Thumulla: Luftwechsel im ­Gebäudebestand. Veröffentlicht: 7. Pilztagung des VDB, »sicher erkennen – sicher sanieren«, Juni 2003 in Stuttgart.
[2] W. Mücke, Ch. Lemmen: Schimmelpilze. Vorkommen, Gesundheits­gefahren. Schutzmaßnahmen. 3. Auflage, ecomend Medizin, 2004 ISBN 3-609-68001-6.
[3] F.A. Finger-Institut für Baustoff­kunde der Bauhaus-Universität ­Weimar, Zeitabhängige Entwicklung des Alkalipotentials von Putz­oberflächen in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchte.

Abbildungen: Fotos: Knauf; Grafiken: anbus analytik GmbH                                                           Ausgabe: Sonderheft/2013

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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