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2. Juli 2021
Redaktion

Lieferschwierigkeiten stellen für Baustellenbetrieb weiterhin Problem dar

Auch wenn die Umsatzentwicklung im April das erste Mal in diesem Jahr ein positives Vorzeichen setzt, bleibt nach dem Wintereinbruch und den coronabedingten Bremsspuren noch einiges aufzuholen.


Laut den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts zur Entwicklung der Konjunktur im Bauhauptgewerbe erreichten Betriebe mit 20 oder mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im April einen Umsatz von 7,94 Mrd. Euro (+2,3 Prozent). Der Umsatz erreicht damit bis zum April ca. 24,4 Mrd. Euro (-5,9 Prozent). Aufträge gingen im April im Umfang von ca. 7,9 Mrd. Euro ein (+7,0 Prozent).

Die Entwicklung beim Auftragseingang sieht Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), in den Bausparten sehr differenziert: „Das Auftragsplus von 7 Prozent im April gegenüber dem April 2020 ist maßgeblich auf das Einknicken der Nachfrage im Vorjahr im Wohnungsbau und Wirtschaftshochbau nach dem ersten Lockdown zurückzuführen. Die Nachfrage im Wohnungsbau hat sich nachfolgend wieder stabilisiert und zeigt sich auch nachhaltig. Bis zum April erreichten die Order hier ein Volumen von 7,3 Mrd. Euro (+13,4 Prozent). Im Wirtschaftshochbau sehen wir noch keine vergleichsweise dynamische Entwicklung. Die Order erreichten bis zum April 7,1 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 3,3 Prozent.“

Die fortsetzenden Probleme bei der Lieferung von Baustoffen wie Holz, Stahl und Kunststoffen stellten dabei eine große Herausforderung dar. Der ZDB begrüße die Maßnahmen der Bundesregierung, die Belastungen für die Bauunternehmen durch die Verlängerung der Erleichterungen der Kurzarbeitergeldverordnung sowie des Überbrückungsgeldes III abzufedern. Pakleppa: „Auch die Anwendung von Stoffpreisgleitklauseln und die Rücknahme von Beschränkungen beim Holzeinschlag sind richtige Schritte. Wenn die Nachfrage und das Angebot bei global gehandelten Baustoffen nicht zügig wieder ins Gleichgewicht kommen, ist der Baustellenbetrieb allerdings vielfach gefährdet. Projekte sind nur noch schwer kalkulierbar.“

Sorge mache weiterhin die Nachfrage im Straßenbau. Es kämen zu wenig neue Aufträge in einen breiten Wettbewerb und die Order verfehlten das Vorjahresniveau bis April um ca. 170 Mio. Euro (-3,6 Prozent). „Der Bund muss mit der die Autobahn GmbH hier weiter mittelstandsgerechte Projekte an den Markt bringen. Und die Kommunen brauchen dringend Investitionssicherheit. Das Verharren des kommunalen Investitionsstaus bei den Straßen bei über 30 Mrd. Euro macht das deutlich. Die Kommunen brauchen eine Fortschreibung des Rettungsschirmes aus 2021“, erklärt Pakleppa abschließend.

Quelle: ZDB / Delia Roscher

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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