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25. Oktober 2023
Redaktion
Fassadengestaltung

Welche Möglichkeiten gibt es?

Die Fassade prägt das äußere Erscheinungsbild eines Hauses enorm. Bauherrinnen und Bauherren stehen während des Bauprozesses bei der Gestaltung ebendieser zudem vor einer breiten Auswahl an Materialien und Arten der Fassadengestaltung. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt und welche Vor- und Nachteile diese mit sich bringen.
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Foto: js-photo/stock.adobe.com

Funktionen einer Fassade

Der erste Eindruck eines Hauses wird maßgeblich durch die Fassade beeinflusst. Auch, wie sich ein Haus in das Stadt- oder Dorfbild einfügt, hängt in erster Linie von der Gebäudehülle ab. Daher gibt der Bebauungsplan in manchen Regionen vor, wie Neubauten auszusehen haben und welche Materialien hierfür verwendet werden dürfen.

Andererseits hält die Fassade eine bedeutende Funktion inne. Sie soll das darunterliegende Mauerwerk vor diversen Witterungsverhältnissen wie Regen, Schnee und Wind, aber genauso vor der Sonne schützen. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels häufen sich heftige Unwetter, Hitzeperioden oder andere Wetterphänomene zunehmend, was eine stabile Fassade umso wichtiger macht.

3 Möglichkeiten der Fassadengestaltung

Den persönlichen Geschmäckern und Bedürfnissen sind bei der Fassadengestaltung heutzutage kaum Grenzen gesetzt. Wir stellen Ihnen drei Möglichkeiten vor, wie Sie Ihr Eigenheim nach außen hin präsentieren können.

Vorgehängte Fassade

Bei einer vorgehängten Fassade handelt es sich um eine Montage, die nicht direkt am Mauerwerk befestigt wird. Stattdessen bedarf es einer darunterliegenden Konstruktion aus Holz oder Metall. Der große Vorteil sind die schier unendlichen Optionen bei Farbe, Materialien und Co.

Eine vorgehängte Fassade besteht aus mehreren Schichten. Die erste setzt sich meist aus horizontalen Kanthölzern zusammen, die in regelmäßigen Abständen direkt an der tragenden Wand befestigt werden. Danach kommt die Wärmedämmung. Je nach Wärmedämmwert der Wand ist diese 4-12 cm breit. Im Anschluss wird eine vertikale Konterlattung an den Hölzern festgenagelt. In weiterer Folge wird die Fassade daran festgemacht.

Die Abstände zwischen den horizontalen Latten bilden eine Luftschicht. So bleibt genügend Raum, um eventuell entstehende Feuchtigkeit verdunsten zu lassen. Außerdem ist die Fassade am oberen und unteren Ende offen zu halten. Die Installation eines Lochgitters sorgt dafür, dass sich keine Insekten ihren Weg in den Luftraum bahnen.

Was die äußerste Schicht betrifft, kann hier ganz im Sinne der geschmacklichen Vorlieben entschieden werden. Holz erfreut sich vor allem in ländlichen Regionen großer Beliebtheit, will aber ausreichend gepflegt werden, um den Glanz langfristig zu erhalten. Abgesehen davon bieten sich andere Materialien, wie Schiefer, Stapelsteine aus Beton oder Kunststoff-Elemente für eine vorgehängte Fassade an.

Gerne wird auch zu Metallen wie Stahl oder Aluminium, etwa in Form von Trapezblechen, gegriffen. In dem Fall darf keinesfalls auf eine Hinterlüftung vergessen werden. Denn bei Metallfassaden besteht aufgrund ihrer hohen Dichte die Gefahr, dass sich Tauwasser innerhalb des Bauteils ansammelt und dort Schaden anrichtet.

Putzfassade

Eine Alternative zur vorgehängten Fassade ist die Putzfassade. Sie wird gerne gewählt, da sie in Relation gesehen recht günstig ist – sowohl in der Anschaffung als auch in der Pflege. Verschiedene Putztechniken und Farbrezepturen lassen Häuserwände in kräftigen Tönen erstrahlen, können aber ebenso für ein sorgfältiges Finish in klassischen Farben sorgen.

Die Putzfassade wird direkt auf das Mauerwerk gegeben und besteht für gewöhnlich aus Ober- und Unterputz. Wie das Endresultat aussieht, bleibt den eigenen Wünschen überlassen. Ob glatt oder strukturiert, weiß oder in Farbe, einfärbig oder mit farblichen Mustern und Highlights – hier werden alle fündig.

Unterschieden wird zwischen Mineral- und Kunstharzputz. Mineralputz besteht aus einer Mischung aus Sand und mineralischen Bindemitteln, wie beispielsweise Kalk, Gips oder Zement. Der alkalische Mix reduziert das Risiko von Schimmel- oder Algenbildung, die durch Feuchtigkeit entstehen kann. Kunstharzputz beinhaltet neben Kalk und Zement als Bindemittel das namengebende Kunstharz. Die zusätzliche Elastizität verhindert die Entstehung von Rissen bei Temperaturveränderungen.

Sichtmauerwerk

Um bei einem Sichtmauerwerk eine ausreichende Wärmedämmung sicherzustellen, wird ein zweischaliger Aufbau mit einer Vorsatzschale benötigt. Die Vorsatzschale stellt ein nicht tragfähiges Bauelement dar, das meist über einen Stahlanker mit der tragenden Wand verbunden ist. Der Hohlraum wird für die Wärmedämmung und eine eventuell notwendige Hinterlüftung genutzt.

Da es sich hierbei um eine massive Vormauerung handelt, muss diese auf einem Fundament gegründet sein. Das erschwert den Bauprozess, zahlt sich aber langfristig aus. Denn das Endresultat ist überaus robust und langlebig und braucht noch dazu wenig Pflege.

Bei der Wahl der Steine oder Ziegel sollte in unseren Breitengraden viel Wert auf deren Frostbeständigkeit gelegt werden. Zudem empfehlen wir hochwertige Verblendsteine von einer Firma bzw. einem Anbieter zu wählen, da es sonst schnell zu farblichen Unterschieden kommt. Wer sich eine weiße Fassade wünscht, ist mit Kalksandsteinen gut beraten. Diese bestehen aus einer Mischung aus gebranntem Kalk, Quarksand und Wasser und sind sehr strapazierfähig.

Fassade nach Ihrem Geschmack

Für jede Bauherrin und jeden Bauherrn findet sich die richtige Fassade. Welche Möglichkeit sich letztlich für Ihr Bauvorhaben eignet, hängt von optischen wie auch funktionalen Bedürfnissen ab. Ebenso ist das Ortsbild der Region, die typischen Wetterverhältnisse vor Ort sowie das Budget in die Entscheidung miteinzubeziehen.

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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