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1. Januar 2015
Redaktion

Richtig ausrichten

In unserer Marktübersicht vergleichen wir die Eigenschaften aktueller Laser-Nivelliergeräte für den Innenausbau.
Foto: Geo-Fennel

Nicht alle Typen von Laser-Nivelliergeräten eignen sich für alle Nivellier­arbeiten gleich gut. Anwender sollten deshalb Funktionsprinzip und Konzept des einzusetzenden Gerätes kennen und berücksichtigen. Unterschieden wird zwischen Punkt-, Linien- und Rotationslasern, zwischen selbstnivellierenden und manuell nivellierenden Geräten sowie zwischen solchen mit rotem oder grünem Laserlicht. Diese Funktionen sind in den einzelnen Modellen unterschiedlich kombiniert.
Rotationslaser werden vorzugsweise eingesetzt, wo sie während des gesamten Projekts gebraucht werden, etwa beim Ausrichten von abgehängten Decken. Dabei wird als Referenz eine horizontale Laserlinie projiziert, an der man mithilfe von Laserzieltafeln oder Laserempfängern die abgehängte Decke ausrichtet. Rotationslaser sind meist teurer, dafür aber tendenziell
widerstandsfähiger und genauer als Linien­laser. Allerdings ist die Laserlinie (speziell bei rotem Laserlicht) an der Wand schlechter zu sehen. Deshalb sollte man bei einem Rotationslaser besonders auf die Ausgangsleistung der Laserdiode achten. Im Innenausbaubereich sollte ein Rotationslasergerät horizontal und vertikal automatisch nivellieren können und einen ­Lotstrahl besitzen, wenn man damit Trockenbauwände ausrichten und 90-Grad-Winkel kontrollieren möchte.
Linienlaser werden eingesetzt, wo Linien und Punkte zu markieren sind, die später als Referenzen für eine Installation gebraucht werden. Das Gerät wird also nur während der Markierung benötigt, wobei die Position ständig geändert werden muss. Das ist zum Beispiel der Fall bei der Vorbereitung der Installa­tion von Trockenbauwänden, Türen, Leuchten oder Heizkörpern, bei der
Ausrichtung von Fliesen und Fliesenspiegeln, Hängeschränken, Möbeln, Schaltern und Steckdosen (Elektro­installation), Kabelkanälen und Licht­leisten oder Regalen. Mit einem Bodenprüflaser kann der Boden vollflächig innerhalb von einem Bruchteil der Zeit geprüft werden, die ohne dieses Gerät dafür erforderlich wäre.
Geräte mit rotem Laserstrahl sind wegen der niedrigeren Produktionskosten preiswerter, aber grüne Laserstrahlen sind bei gleicher Stromleistung besser sichtbar. Für den Innenausbau reichen rote Laserstrahlen oft aus; bei ungüns­tigen Lichtverhältnissen (an sonnigen Tagen) hilft der mitgelieferte Laserempfänger. Geräte mit grünem Laserstrahl sind allerdings für den Innenausbau von größeren Räumen (etwa im Hallenbau) eher geeignet.

Wohin geht der Trend?

Wir befragten Hersteller danach, mit welchen Trends in den nächsten Jahren zu rechnen ist. Hier die Ergebnisse:
Trend 1: Einfach einsetzbar
Einfach sollten sie sein, die Laser-Nivelliergeräte der Zukunft, und das – wie viele Entwickler übereinstimmend meinen – gleich in mehrfacher Hinsicht: Gefragt sind einfache und strukturierte Hand­habung bei voller Flexibilität, einfaches Setup, wenige, selbsterklärende Bedienelemente, aber auch ein einfacher Einsatz durch Laserklasse 2, für die keine weiterführende Ausbildung der Anwender erforderlich und keine Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft vorgeschrieben ist. Ziel ist es, die einzelnen Arbeitsschritte zu vereinfachen, um die Arbeit auf der Baustelle insgesamt zu erleichtern.

Trend 2: Verbesserte Baustellen­tauglichkeit

Nicht überraschend sind auch die Bemühungen der Anbieter, ihre Geräte immer robuster und damit baustellentauglicher zu machen. Besserer Schutz für die Laserdioden zählt zu diesem Bereich. Gefragt ist vor allem Sturzfestigkeit: Das Gerät sollte einen Sturz aus einem Meter Höhe auf Beton heil überstehen. Aber auch die Komplettausstattung für Seriengeräte lässt sich als Baustellentauglichkeit sehen, weil dadurch Zukäufe von Zubehör vermeidbar und die Geräte vom ersten Tag an für alle Bereiche einsatzbereit sind. Kompaktere und leichtere Geräte steigern zusätzlich die Produktivität des Arbeitseinsatzes.

Trend 3: Genauigkeit und ausgefeilte Funktionalität

Dass die Einsatzbereiche der Laser-Nivelliergeräte immer vielseitiger wer-den, liegt vor allem an ihrer ausgefeilten Funktionalität, an der die Hersteller weiter arbeiten. Dazu zählen im Einzelnen zum Beispiel 360°-Horizontalstrahlen und zwei bis drei Vertikalstrahlen, die sich an der Decke kreuzen, eine drehbare Basis mit Feintrieb zur Winkel­ausrichtung oder eine Pendelarretierung zum Feststellen der Laserlinien vor allem bei Neigungen im Bereich der Kreuzlinienlaser. Hohe Nivelliergenauigkeit gehört ebenfalls zu den Trends der Zukunft. Sie wird mit besserer Sicht­barkeit der Laserstrahlen (auch bei schlechten Lichtverhältnissen) gekoppelt, um Fehlmessungen sicherer zu vermeiden. Erhöhen dürften sich auch die Reichweiten der Messungen.
Fachjournalistin

Trend 4: Die Preisentwicklung

Allerdings ist eine weitere Spaltung des Marktes wohl zu erwarten: Je nach Anwender könnten eher High-Tech-Ausstattungsmerkmale oder einfache Bedienung und robuste Bauweise gefragt sein. Die Hersteller sind sich in diesem Punkt uneinig: Manche erwarten einen Trend zu günstigen Anschaffungspreisen, andere dagegen schätzen, dass sich die Kunden künftig vermehrt für teurere und qualitativ höherwertige Produkte entscheiden werden. In beiden Fällen sollte jedoch, da Effizienz und knappe Kalkulationen überall zunehmen, das jeweils beste Preis-Leistungs-Verhältnis angestrebt werden.
Die folgende Marktübe
rsicht zeigt nur einen Ausschnitt des Marktangebotes, bietet aber die Möglichkeit, auch andere Geräte nach den gleichen Kriterien zu beurteilen.

Elke H. Zobel
Fachjournalistin

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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