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21. April 2023
Wolfram Hülscher
Interview

Nationalteam der Stuckateure – warum es sich lohnt

Bei den WorldSkills 2015 in Sao Paulo holte sich der damals 21-jährige Lukas Prell eine Silbermedaille. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, warum es sich lohnt in das Nationalteam der Stuckateure zu gehen. Und was seine Zeit im Nationalteam bis heute für seinen Beruf ausmacht.
Foto:
Foto: privat
Lukas Prell im Interview.

Warum hast du dich dafür entschieden am Nationalteam teilzunehmen, was waren deine Erwartungen?

Lukas Prell: Nachdem ich Innungs- und Kammersieger sowie 3. Landessieger NRW geworden bin, wollte ich noch weitere Schritte gehen, da passte das Nationalteam ganz gut. Ich erwartete eine tolle Zeit mit motivierten Teammitgliedern, die alle das Ziel hatten, noch besser zu werden und das Stuckateur-Handwerk zu präsentieren.

Was war dein schönster Moment während deiner Zeit im Nationalteam?

L. Prell: Der schönste Moment war, als mich der Anruf von Frank Schweizer in der Meisterschule erreichte und er mir mitteilte, dass ich den Ausscheidungswettkampf gewonnen hatte und das Nationalteam der Stuckateure in Sao Paulo/Brasilien vertreten darf.

Was war die größte Herausforderung bei den WorldSkills in Sao Paulo?

L. Prell: Die größte Herausforderung für mich waren die engen Zeitvorgaben sowie die Materialien vor Ort, die sich zu unseren gewohnten Materialen doch sehr unterschieden.

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Beim Modul Freestyle standen die künstlerischen Aspekte im Vordergrund.

Wie hast du dich mental auf die Herausforderung vorbereitet?

L. Prell: Ich hatte natürlich sehr starke Unterstützung von meiner Familie und meinem Trainer Jochen Drescher. Das i-Tüpfelchen brachte jedoch unser Mental-Coach Christoph Paul, der mich perfekt auf alle möglichen Situationen vorbereitet hat.

Wie war die Unterstützung der ehemaligen und der aktuellen Teamkollegen?

L. Prell: Unterstützung vom Team war während der ganzen Zeit gegeben. Das damals aktuelle Team besuchte mich bei Trainings in ganz Deutschland, ehemalige Teammitglieder darunter auch Weltmeister und Europameister besuchten mich und unterstützen mich beim Wettkampf und standen in den Pausen für Fragen oder Problemen bereit.

Was „bringt“ dir deine Erfahrung im Nationalteam im heutigen Beruf?

L. Prell: Die Zeit im Nationalteam bringt vieles. Ob es die Arbeiten im Team, die Workshops oder das Arbeiten auf Zeit ist. All diese Dinge bringen mich in meinem heutigen Beruf weiter.

Foto: privat
Im Jahr 2015 empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel das deutsche Team bei der Berufe-WM in Berlin, Lukas Prell hatte sein Wettbewerbsstück für den Besuch im Kanzleramt nachgebaut.

Wie viel Zeit in der Woche hast du vor dem Wettkampf in das Team und deine Vorbereitung gesteckt?

L. Prell: Die gesamte Trainingszeit ging über einen Zeitraum von ungefähr sieben Wochen, Trainings in verschiedenen Ausbildungszentren in Deutschland und Mentaltraining.

Warum hast du dich dafür entschieden Stuckateur zu werden?

L. Prell: Da ich von klein auf mit dem Stuckateurberuf aufgewachsen bin und früher meinem Opa und Vater über die Schulter geguckt habe, war ich früh von diesem Beruf begeistert. Nach ein paar Praktika stand für mich fest, dass ich Stuckateur werde. Und heute bin ich als vierte Generation im Stuckateurbetrieb tätig.

Wie kannst du den Nachwuchs im Nationalteam unterstützen?

L. Prell: Unterstützen kann ich die Teammitglieder mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen, die ich auf den Ausscheidungswettkämpfen und bei den worldskills gemacht habe.

Bitte beende den Satz: „Man sollte im Nationalteam dabei gewesen sein, weil …“

L. Prell: es eine großartige Zeit mit motivierten Berufskollegen ist, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Das Stuckateurhandwerk nach vorne zu bringen

Über Lukas Prell

Lukas Prell arbeitet in vierter Generation als Stuckateurmeister bei der Josef Prell GmbH in Aldenhoven. Lukas Prell legte 2014 seine Stuckateur-Meisterprüfung in Aachen ab und ist seitdem auch für die Ausbildung der Lehrlinge zuständig. Zudem ist er als Sachverständiger und als Dozent im Bereich der Stuckateurausbildung für die Handwerkskammer Aachen tätig.

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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