Kreislauffähiges Mauerwerksystem für besseres Bauen

Das System zeichnet sich durch sein zirkuläres Design aus, welches von den verwendeten Rohstoffen über die Produktion bis zur Demontage reicht. Dank der Verbindungselemente ist das Mauerwerk einfach zusammenzusetzen und kann nach Rückbau direkt wiederverwendet werden. Mörtel oder Kleber werden nicht benötigt. Das modulare System basiert auf dem 12,5-Zentimeter-Mauerwerksraster, sodass Architekt*innen und Planer*innen individuell planen können.

Die entstehenden Hohlkammern im Mauerwerk können mit unterschiedlichen Dämmstoffen gefüllt werden, um eine hohe Energieeffizienz im Mauerwerk zu erreichen. Die Materialität von SEMBLA® basiert auf Geopolymer-Beton und reduziert CO2-Emissionen um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Beton. Geopolymerbeton ist ein vollständig mineralischer Baustoff. Das Bindemittel setzt sich aus puzzolanischen Materialien zusammen, wie sie in natürlichen Ressourcen vorkommen oder als industrielle Nebenprodukte anfallen. Das SEMBLA® Mauerwerksystem ist für alle Gebäude-Assetklassen geeignet und findet Anwendung in ein-, zwei- und dreischaligen Wänden. Es ermöglicht so die flexible Gestaltung von tragenden Innen- und Außenwänden bis zu Gebäudeklasse 4.

„Die Gebäudewirtschaft ist für ca. 40 Prozent der globalen CO2 Emissionen verantwortlich. Die Logistik und Produktion der verbauten Materialen machen etwa die Hälfte davon aus. Gleichzeitig hat die Industrie aufgrund ihres Ressourcenverbrauchs von Primärrohstoffen sowie ihrer Abfallmengen (ca. 35 Prozent des europäischen Abfallaufkommens) maßgeblichen Einfluss auf unsere Umwelt und Biodiversität. Wir bieten mit SEMBLA eine Antwort auf die drängenden Herausforderungen und somit eine nachhaltige, zirkuläre und zukunftsfähige Art zu bauen“, sagt Polycare-Deutschland-Chef Andreas Kunsmann. SEMBLA ist das Ergebnis der dreizehnjährigen Forschungsarbeit des im Jahr 2010 gegründeten Unternehmens. „Bauherren machen mit diesem System einen großen Schritt in Richtung Taxonomie-konformität, ohne dafür einen höheren Preis in Kauf nehmen zu müssen.“

„In Zukunft werden wir Baustoffe verwenden, die als CO2-Senken dienen“ so Kunsmann. „Dann hat die Baubranche die große Chance vom großen Problemherd zum Lösungsbaustein auf dem Weg zur Klimaneutralität werden. Zudem werden wir den Anteil an Sekundärrohstoffen im Produkt über die nächsten Jahre kontinuierlich steigern.“

Das erste Kundenprojekt in Kooperation mit Areal Böhler in Düsseldorf wird in Q1 2024 umgesetzt. Es handelt sich um ein 1000m2 BGF, 2-stöckiges Bürogebäude. Gleichzeitig entsteht ein Produktionswerk, voraussichtlich in Nordrhein-Westfalen, um eine umfangreiche Fertigung des Produkts in Deutschland zu ermöglichen. Bis zur Fertigstellung erfolgt die Produktion von SEMBLA® weiterhin am derzeitigen Forschungsstandort in Suhl, Thüringen.