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26. Mai 2017
Redaktion

Fritz Stotmeister wird 90

Am 26. Mai 2017 feiert Fritz Stotmeister seinen 90. Geburts­tag. Wie kaum ein Zweiter hat er die Baubranche geprägt. Unter seiner Leitung wuchs Sto zu einem internationalen Unternehmen, das heute über 5.200 Mitarbeiter beschäftigt und weltweit agiert.

Foto: Martin Baitinger/Sto

Das Leben von Fritz Stotmeister ist die Geschichte der Sto SE & Co. KGaA: 1927 im badischen Villingen geboren, legt er 1943 das Notabitur ab, wird als Luftwaffenhelfer, zum Arbeitsdienst, zur Wehrmacht eingezogen und gerät 1945 in Gefangenschaft. Weil dann in der neugegründeten Bundesrepublik ein Numerus Clausus für das Studium der Architektur besteht, tritt er in die Firma seines Vaters Wilhelm Stotmeister ein, dem Cement- und Kalkwerk im südbadischen Weizen. Als Anfang der 50er Jahre die Nachfrage nach Kalk langsam zurückgeht, macht man sich Gedanken zu neuen Produkten, die den Umsatz stabilisieren können. 1954 werden per Zeitungsanzeige Lizenznehmer für einen neuartigen organisch gebundenen Putz gesucht. Fritz Stotmeister hat den richtigen „Riecher“, überredet seinen Vater, hier zu investieren, und beginnt mit der Arbeit. Der Seniorchef erinnert sich: „Zu Dritt fing alles an: Einer, der den Putz in einem ehemaligen Ziegenstall anrührte – das war Wilhelm Hamburger. Ein Zweiter, der als Vorführmeister den Hand­werkern zeigte, wie es geht – Fritz Stotmeister. Und der Dritte, der den Putz verkaufte, war auch Fritz Stotmeister.“ Das neue Material geht schnell auf Erfolgskurs. Schon im ersten Jahr kann ein Umsatz von 320.000 DM realisiert werden. Die Erfolgsgeschichte von Sto beginnt. 1966 startet mit der Markt­einführung von „StoTherm Classic“ die Geschichte der Fassadendämmung, die sich bald zum Kern-Geschäftsfeld von Sto weltweit entwickelt.

Generationen

1987 baut Fritz Stotmeister das Unternehmen in eine AG um, dessen Vorstandsvorsitz er ein Jahr später an seinen Sohn Jochen Stotmeister abgibt. 1998 wird sein zweiter Sohn Gerd Stotmeister zum Vorstand Technik berufen. Fritz Stotmeister übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat und ist ab 2002 dort Ehrenvorsitzender.

Auch in „seiner“ Branche wirkte Fritz Stotmeister – insbe­sondere im Verband der Lackindustrie: 1967 bis 1992 als VdL-Vorstand der Bezirksgruppe Baden-Württemberg, 1982 bis 1989 als stellvertretender Vorsitzender des VdL-Beirats Baden-Württemberg. Auf Bundesebene gehörte er dem Vorstand von 1989 bis 1995 an, seit 1995 ist er Ehrenmitglied. Ebenso engagierte er sich als Vorstandsmitglied der Fachabteilung Dispersionsfarben (1969 bis 1996).

Zu Fritz Stotmeister gehört ein hohes soziales Engagement: Er fördert die Krebsnachsorgeklinik für Kinder in Tannheim, die Erlöse der von ihm initiierten Golf-Turniere fließen sozialen Zwecken zu. Mit der Sto-Stiftung wird zum 50-jährigen Bestehen von Sto im Jahr 2005 eine Organisation geschaffen, die dauerhaft den Nachwuchs unterstützt – im Handwerk wie in der Architektur.

„Unsere Firma wird im Sinne der Familie weitergeführt“

 Heute lebt Fritz Stotmeister, dessen zweite Frau Inge im Jahr 2014 nach langer Krankheit gestorben ist, in seinem Domizil am Bodensee und verfolgt mit großem Interesse die weitere Ent­wicklung seines Lebenswerks. „Und ich weiß es in guten Hän­den“, sagt der 90-Jährige. Mit der Umwandlung der Rechtsform von der Aktiengesellschaft in eine Kommanditgemeinschaft auf Aktien nach europäischem Recht haben seine Söhne bereits im Jahr 2013 die Voraussetzungen dafür geschaffen, „dass unsere Firma im Sinne der Familie weitergeführt wird“. Zwei Jahre später schied Jochen Stotmeister (64) wie geplant aus dem Vorstand aus und übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrates der STO Management SE. Sein Bruder Gerd (58) übergab im Januar 2017 sein Amt als Vorstand Technik. Auch wenn derzeit kein Mitglied der Familie im Vorstand tätig ist, stehen die Stotmeisters zu ihrem Unternehmen und werden dessen Geschicke auch in Zukunft mitbestimmen – ganz im Sinne des Firmengründers.


Fritz Stotmeisters Kinder stehen zu ihrem Unternehmen (von links): Gerd Stotmeister, Heidi Heimburger, Jochen Stotmeister und Helga Stotmeister.  Foto: Martin Baitinger/Sto

 

 

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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