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19. Juli 2023
Redaktion

ClayTec bietet neue Lehmsteinsorten zu DIN 18940 an

Die DIN 18940, Tragendes Lehmsteinmauerwerk – Konstruktion, Bemessung und Ausführung, ist ein nun erstmalig modernes Bemessungsverfahren für tragendes Lehmsteinmauerwerk nach Eurocode 6. ClayTec bietet jetzt zwei neue Lehmsteinsorten zur Normveröffentlichung an.


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Foto: ClayTec

Das Bauen mit handgeformtem Lehmsteinen zählt zu den ältesten Bautechniken überhaupt, es wurde lange vor der Erfindung des Ziegelbrands praktiziert. Während sich die Verwendung ungebrannter Lehmsteine im Industriezeitalter auf Notzeiten beschränkte, ist diese potentiell äußerst energiesparsame Bauweise in Zeiten des Kampfes gegen den Klimawandel wieder hochaktuell, nunmehr mit optimierten Industrieprodukten und unter technisch hoch entwickelten Bedingungen.

Dazu ist dem Dachverband Lehm e.V., Weimar (DVL) mit dem von ihm initiierten „Normausschuss Lehmbau“ am Deutschen Institut für Normung (DIN) ein großer Wurf gelungen. Mit Veröffentlichung der DIN 18940, Tragendes Lehmsteinmauerwerk – Konstruktion, Bemessung und Ausführung, steht nun erstmalig ein modernes Bemessungsverfahren für tragendes Lehmsteinmauerwerk nach Eurocode 6 zur Verfügung. Die Norm ersetzt die in den Lehmbau Regeln des DVL formulierten Bemessungsregeln, die sich am Ingenieurswissen der frühen 1950er Jahre orientierten und nur mit starken Einschränkungen (Wohngebäude mit maximal zwei Wohneinheiten, maximal zwei Geschosse) angewendet werden durften. Nunmehr sind tragende Lehmsteinwände bei Gebäuden aller Art mit bis zu vier Geschossen möglich.

Klimagerechtes Bauen mit Lehm

Lehm bringt seine Festigkeit von Natur aus mit, durch einfache Form- oder Pressverfahren können Druckfestigkeiten von bis zu 5 N/mm2 erreicht werden. Dies genügt vollauf für einen Großteil der Bauaufgaben, gerade auch im Bestand. Nach dem Formprozess können die Steine an der Luft getrocknet werden, ggf. mit Solarunterstützung. Energieaufwendige Brennprozesse, wie sie für nahezu alle mineralischen Baustoffe notwendig sind, finden nicht statt. Außerdem kann der Lehm beliebig oft wiederverwendet werden. Die Zeit ist reif für den kritischen Blick auf energetisch für ihre Anwendung überdimensionierte Baustoffe, die statt zur zirkulären Verwendung am End-of-Life nur noch für das Downcycling zum Schotterbruch geeignet sind.

Die neue Bemessungsnorm stützt sich auf zwei Produktnormen, die bereits seit 2013 veröffentlicht sind: DIN 18945 Lehmsteine – Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung und DIN 18946 Lehmmauermörtel – Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung. Sie bilden das solide und bewährte Fundament, auf denen die neuen technischen Möglichkeiten aufbauen. ClayTec bietet zur Normveröffentlichung zwei neue Lehmsteinsorten an, die verschiedene Anwendungsschwerpunkte bedienen:

Der Lehmstein schwer 1850, Art.-Nr. 07.018, Anwendungsklasse II, Format NF dient mit seinem handlichen Format dem traditionellen Mauerwerk für Bestands- und Neubau. Durch die innere Gefügefestigkeit und Formgenauigkeit ist er besonders gut zu vermauern. Der ungelochte Vollstein der Anwendungsklasse II ist für verkleidetes, witterungsgeschütztes Außenmauerwerk und jede Art von Innenmauerwerk geeignet.

Der Lehmstein schwer 2200, Art.-Nr. 07.021, Anwendungsklasse II, Format 2DF hat ein größeres Format. Die hohe Rohdichte bringt viel thermische Speichermasse und somit sommerlichen Wärmeschutz. Durch das Herstellverfahren (Formpressung) hat der Stein eine ansprechende, Stampflehm-ähnliche Optik. Auch dieses Produkt erfüllt die Anwendungsklasse II und ist für witterungsgeschütztes Außenmauerwerk und Innenmauerwerk geeignet.

Mit dem Lehm-Mauermörtel schwer bietet ClayTec das energetisch überzeugende erdfeuchte Mörtelprodukt. Er ist der Lehmmauermörtel für tragendes Lehmsteinmauerwerk. Lehm-Mauermörtel schwer enthält keine organischen Zuschläge und ist bereits seit 2013 Norm-geprüft.

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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