Bereit für die Zukunft
Am 10. Mai 2023 fand die Jahrestagung der Fachgruppe Stuck-Putz-Ausbau und Fassade Rheinland- Pfalz statt. Im Mittelpunkt standen Themen wie Aufdoppelung von WDVS und Nachhaltigkeit in Unternehmen.
Strahlender Sonnenschein, ein romantischer Ausblick, die Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz e.V. hatte das bewährte Land & Golf Hotel Stromberg als Tagungsortort gewählt. Bereits bei der Begrüßung durch Stuckateurmeister Hans-Peter Reckert, Fachgruppenleiter, war klar, welche Themenschwerpunkte gesetzt werden sollten. Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer Rheinhessen in Mainz sind ihm die Vermeidung und Begutachtung von Schäden an der Fassade besonders wichtig. Und er kritisiert die Bundespolitik, welche die energetische Sanierung und Dämmung zu wenig berücksichtigt. „Wir können wütend sein, doch das Positive herausholen“, sagt der Sachverständige in Bezug auf den Bedarf, welche Bauherren gerade bei Stuckateuren haben. Und welch sicheres Auftragsfeld Stuckateurunternehmen auch zukünftig haben werden. Denn es gibt einiges zu tun. In seiner Vorstellung der Firma Sto, hob Regionalleiter Mario Ackermann hervor, welche Trends er in der Baubranche, ganz besonders im Stuckateurhandwerk sieht. Denn „Nachhaltigkeit“ wird heute diverser gedacht. Produkte, auch in der Fassadendämmung, sollen nicht nur langlebig sein, sondern anschließend beim Recycling in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Da sieht sich das Unternehmen als Vorreiter. Klimaneutralität und Wohngesundheit, seien die aktuellen Trends.
Ein Appell an den Nachwuchs
Dabei richteten die Beteiligten auch einen Appell an den im Handwerk so dringend benötigten Nachwuchs. Wohl allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist die Herausforderung welche der Klimawandel darstellt bewusst, doch müssen andere Antworten gesucht werden. „Klebt euch nicht fest, sondern lernt zu dämmen“, konnte man häufig als Appell an die jüngere Generation hören. Und so bietet Sto Schulungen an, welche praxisorientiert die Produktwelt erklären.
Schutz für die Wand
Dass Dämmung in Zeiten der Energiewende an Bedeutung gewinnt, war allen Beteiligten klar. Und daher bedarf es Lösungen für mehr und sicherere Effizienzlösungen. Und daher stellte Reinhard Nass, technischer Berater Sto, deutlich vor, wie eine fachgerechte Aufdoppelung vorgenommen werden kann. Dass die Entscheidung von Bauherren für eine Dämmung unterschiedliche Gründe hat, wurde in einer Statistik deutlich. So finden 69 Prozent der Sanierungswilligen eine „Verbesserung des Wärmeschutzes“ besonders wichtig, 19 Prozent eine Verbesserung des Brandschutzes, 38 Prozent eine „Verbesserung der Gestaltung“ und 31 Prozent finden eine „Verbesserung des Altsystems“ sehr wichtig. Über die Frage, ob mehr zurückgebaut oder mehr überklebt werden sollte, gab es eine intensive Debatte.
Das Stuckateurhandwerk braucht Nachwuchs
Ein Mittelpunkt war die Präsentation von Thorsten Weber, stellvertender Fachgruppenleiter und Dr.-Ing Christian Ochs zum Thema Nachwuchsgewinnung. Mit einer stärkeren Kooperation mit den Berufsschulen, sollen Lehrinhalte optimiert werden, gleichzeitig soll in Schulen für den Beruf des Stuckateurs geworben werden. Mit einem gemeinsamen Austausch endete die Veranstaltung. Bei einem waren sich alle Beteiligten einig. Dass das Stuckateurhandwerk bereit für die Zukunft ist.
Wolfram Hülscher