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21. Juni 2018
Redaktion

Bauen 2023: Mehr Konkurrenz und mehr Kooperation

In den nächsten fünf Jahren erwarten die meisten Akteure der Baubranche, tiefgreifende Veränderungen bei den Anforderungen, die im Baugeschehen auf sie zukommen. Ein Ergebnis einer Umfrage: Vor allem der Konkurrenzdruck wird zunehmen.


Foto: BauInfoConsult

Die Baubranche wird digitaler, internationaler und soll effizienter und zugleich billiger bauen. Viele Erwartungen an eine Branche, auf die zudem gewaltige Aufgaben warten – zum Beispiel der Wohnungsmangel und die Energiewende im Bestand. Kein Wunder, dass fast kein Bauakteur glaubt, dass bis 2023 alles beim Alten bleibt.

Im Rahmen der jährlichen Trendstudie Jahresanalyse des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts Bauinfo-Consult wurden insgesamt 600 Architekten, Bauunternehmer, Trockenbauer, Maler und SHK-Installateure in Telefoninterviews nach ihren Erwartungen an ihre künftige Rolle im Bauprozess gefragt.

Nach dieser Umfrage schätzt ein starkes Drittel (35 Prozent) der Profis, dass vor allem der Konkurrenzdruck zunehmen wird. Die Marktforscher weisen darauf hin, dass im gegenwärtigen Bauboom die Zahl der Firmen am Bau so stark angewachsen ist wie schon lange nicht mehr – gleichzeitig ist der Fachkräftemarkt geradezu leergefegt.
Das Institut geht davon aus, dass sich in den nächsten Jahren die Baulast normalisiert. Die Konsequenz: Der Wettbewerb unter den Anbietern, die jetzt noch größtenteils alle vom Auftragsüberhang getragen werden, wird härter werden. Zumal mit den zu erwartenden technischen Veränderungen in Richtung Bauen 4.0 auch die Anforderungen an das Fachwissen der Profis am Bau größer werden, wie 34 Prozent der Befragten erwarten – allen voran SHK-Installateure und Architekten.

Weitere Ergebnisse: Die steigenden Auflagen zum Beispiel in Bezug auf Energieeffizienz führen aus Sicht der befragten Akteure zu mehr Verantwortung, aber auch zu mehr Bürokratie (je 26 Prozent). Auch die Beziehung zum Kunden werde sich wandeln: Dieser trete im Internet-Zeitalter immer informierter und anspruchsvoller auf (18 Prozent), sodass der Bauprofi vom Entscheider zum Berater werden muss, um als Anbieter in Frage zu kommen (15 Prozent). Für jeden Sechsten (17 Prozent) wird es 2023 aber nicht nur mehr Konkurrenz, sondern auch mehr Kooperation am Bau geben – zum Beispiel durch BIM, wie zumindest ein Zehntel der Akteure (9 Prozent), insbesondere Bauunternehmer und Architekten, erwarten, kommentieren die Marktforscher.

Quelle: Bauinfo-Consult

Foto: kuraphoto/AdobeStock_428914080
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